Die Preisträger*innen der Ökofilmtour 2023
Klimaschutz-Filmpreis
vergeben von der Landeshauptstadt Potsdam, dotiert mit 3.000 Euro
„Paradiese aus Menschenhand – Die Rückkehr der Moore“
Regie Christian Heynen Kamera Michael Kern Montage Ayse Remmler
Produzenten Sarah Zierul, Thomas Weidenbach Produktion Längengrad Filmproduktion in Koproduktion mit ZDF/ARTE
Jurybegründung: In Märchen und Sagen sind Moore oft mysteriöse, dunkle Orte, die man lieber meidet. In Wirklichkeit sind sie aber unglaublich wichtige Ökosysteme, die das Klima schützen und direkt bei uns um die Ecke zu finden sind. Der Film beleuchtet mit seinen wunderschönen Bildern aber nicht nur die Probleme, sondern zeigt, wie Klimaschutz gelingen kann – global gedacht, lokal gehandelt und das mit konkreten Lösungsansätzen.
Zukunftsfilmpreis
vergeben von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, dotiert mit 3.000 Euro
„Wie gelingt die Verkehrswende – Metropolen in Bewegung“
Buch & Regie Johan von Mirbach Kamera Frank Kranstedt, Chris Rowe, Greg Somerville, Tiphen Isemene Montage Nico Schlegel Komposition Hans Engel Redaktion Kathrin Bronnert Produzent Valentin Thurn Produktion Thurnfilm im Auftrag von NDR/ARTE
Jurybegründung: "Du bekommst genau das Verkehrsmittel, dass du dir einlädst!“ Kopenhagen wurde für Fußgänger und Radfahrer konstruiert – die Gesundheit und das Wohlbefinden der Bürger stieg dadurch enorm. Es ist beeindruckend zu sehen, welche Motivation von den Hauptakteur*innen der jeweiligen Städte ausgeht, und was man alles tun kann, wenn die Politik dahintersteht. Der Zukunftsfilmpreis geht an die Dokumentation, weil sie uns eindrucksvoll zeigt, wie die Zukunft unserer Städte aussehen könnte.
Hoimar-von-Ditfurth-Preis für die beste journalistische Leistung
unter der Schirmherrschaft der Deutschen Umwelthilfe, vom Festival dotiert mit 3.000 Euro
„Wen dürfen wir essen?“
Buch, Kamera, Montage Jakob Schmidt und Jannis Funk Animation Enrico Lummitsch, Marina Kanzian Redaktion Nadine Niemann Produktion Eschata Film im Auftrag von Radio Bremen / ARTE
Jurybegründung: Es gibt wohl kaum ein emotionaleres Thema in der Gesellschaft, doch der Film schafft durch die Auswahl der Geschichten und Protagonist*innen den Spagat zwischen Mitfühlen und Mitdenken. Nach Sichtung dieser Filme hegen auch wir die Hoffnung, dass spätestens unsere Enkelkinder auf das Zeitalter der Massentierhaltung mit Schrecken zurücksehen und Tiere wieder als fühlende Geschöpfe anerkannt und behandelt werden.
Preis für die beste künstlerische Leistung
vergeben vom Medienboard Berlin-Brandenburg, dotiert mit 3.000 Euro
„Die Brotrebellen – Jean-Jacques Jacob und das Gold Georgiens“
Buch, Regie, Kamera Thomas Riedelsheimer Montage Hauke von Stietencron Producerin Kornelia Theune Produzent Thomas Kufus Redaktion Sonja Scheider, Natalie Lambsdorff Produktion zero one film GmbH im Auftrag von BR / ARTE
Jurybegründung: Die Kamera bleibt konsequent beim Protagonisten und seinen fast philosophischen Kommentaren. Der Film braucht keine musikalischen Klangteppiche, sondern vertraut den Klängen des Landes. Der Regisseur und Kameramann des Films Thomas Riedelsheimer hat seiner Idee und damit seinem Helden - Jean-Jaques Jacob - ebenso vertraut wie offenbar auch seinem georgischen Team. Eine gute Grundlage für das mögliche Entstehen von Filmkunst, insbesondere im Dokumentarfilm, wofür unser Preisfilm ein mehr als gelungenes Beispiel ist!
Lobende Erwähnung der Preisjury
für die beste künstlerische Leistung in der visuellen Gestaltung
„Into the Ice“
Regie und Kamera Lars Henrik Ostenfeld Montage Marion Tuor Komposition Kristian Eidnes Andersen Redaktion Kathrin Bronnert Produzenten Malene Flindt Pedersen, Stefan Kloos, Signe Skov Thomsen Produktion Hansen & Pedersen, Kloos & Co. Nord in Koproduktion mit NDR/ARTE
Jurybegründung: Lars Henrik Ostenfeld beschenkt uns mit cineastischen Bildern, die man in solcher Form von diesen Orten noch nie gesehen hat. Gleichzeitig werden die Fragilität dieser Naturlandschaft und die Bedrohung durch den Klimawandel emotional erfahrbar. Sein Mut, an diesen herausfordernden Expeditionen teilzunehmen und seine herausragenden Fähigkeiten als Filmemacher, unter solch schweren Umständen Bilder von so berührender Schönheit zu machen, haben uns als Jury sehr beeindruckt und begeistert.
Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm
vergeben von der Rheinsberger Preussenquelle, dotiert mit 3.000 Euro
„49 Problems (and my future is one)“
Regie und Produktion Maxi Buck Kamera Klaus Sparwasser, Maxi Buck
Jurybegründung: Die Wahl ist uns nicht leichtgefallen und doch gab es einen Film, der, wie wir finden, von großer politischer als auch gesellschaftlicher Bedeutung ist. Wenn noch mehr Wälder abgeholzt werden, nur damit man eine Autobahn dorthin bauen kann, dann geht das alle was an. Der Film gibt einen Einblick, wie brutal es bei Protestaktionen vor sich gehen kann, und dass das Einstehen für die richtige Sache auch rechtliche Konsequenzen mit sich zieht.
Lobende Erwähnungen der Jugendjury:
„Wen dürfen wir essen?“
Buch, Kamera, Montage Jakob Schmidt und Jannis Funk Animation Enrico Lummitsch, Marina Kanzian Redaktion Nadine Niemann Produktion Eschata Film im Auftrag von Radio Bremen / ARTE
Jurybegründung: Ohne einem das Gefühl zu geben, die Welt gehe unter, zeigen die Protagonist*innen das Grauen der industriellen Tierhaltung, aber auch konkrete Lösungsvorschläge. Am Ende versteht wirklich jede und jeder, um was es geht: nämlich nicht nur um unser zukünftiges Leben, sondern auch um das von Milliarden anderer fühlender Lebewesen, das der Tiere um uns herum.
„Die Recyclinglüge“
Buch und Regie Tom Costello, Benedict Wermter Kamera Philipp Meise, Johannes Praus Montage Carlotta Kittel, Rune Schweizer Komposition Nils Kacirek Redaktion Kathrin Bronnert Produzent Tristan Chytroschek Produktion a&o Buero in Koproduktion mit WDR, NDR, MDR, RBB, BR, SWR
Jurybegründung: Uns hat der Film die Augen geöffnet und wir würden uns wünschen, dass möglichst viele Menschen diesen Film sehen und sich das Fazit zu Herzen nehmen: „Die Geschichte vom recyclebaren Plastik ist ein schönes Märchen, das wir gerne hören. In Wahrheit kommen wir nicht darum herum, uns täglich zu fragen, wie viel Plastik wir wirklich brauchen. Nur so ließe sich das Problem wirklich lösen."
Publikumspreis
erstmals gestiftet vom Landesverband Brandenburgischer Imker e.V.: der Sonderpreis „Brandenburger Bienengold“
„Wo Brandenburg am schönsten ist“
Buch und Regie Maren Schibilsky, Wolfgang Albus Kamera Guido Kilbert Montage Karola Twardowski-Schwind Produktion Dennis Münch, Lena Bretschneider, Viktoria Hoffmann Redaktion Ute Beutler Produktion Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB)
und
„Naturwunder Gemüsegarten – Die große Welt der kleinen Tiere“
Regie und Kamera Guilaine Bergeret, Rémi Rappe Buch Guilaine Bergeret, Frank Nischk, Rémi Rappe Montage Isabelle Albert Komposition Anthony Touzalin, Philippe Codecco Redaktion Anne Holländer, Claudia Schwab Producer Frank Nischk Produzenten Thomas Weidenbach, Sarah Zierul, Gildas Nivet, Tristan Guerlotté Produktion Längengrad Filmproduktion, Grenouilles Productions in Koproduktion mit SWR/ARTE
Der Publikumspreis wurde von den Zuschauer*innen gewählt. Alle Teilnehmer*innen, die sich mit ihren Stimmen an der Vergabe des Publikumspreises beteiligt haben, nahmen an einer Verlosung für eine Übernachtung für zwei Personen im ahead burghotel in Lenzen/Elbe teil.
Horst-Stern-Preis für den besten Naturfilm
vergeben von der Stiftung NaturSchutzFonds Brandenburg, dotiert mit 5.000 Euro
„Naturwunder Gemüsegarten – Die große Welt der kleinen Tiere“
Regie und Kamera Guilaine Bergeret, Rémi Rappe Buch Guilaine Bergeret, Frank Nischk, Rémi Rappe Montage Isabelle Albert Komposition Anthony Touzalin, Philippe Codecco Redaktion Anne Holländer, Claudia Schwab Producer Frank Nischk Produzenten Thomas Weidenbach, Sarah Zierul, Gildas Nivet, Tristan Guerlotté Produktion Längengrad Filmproduktion, Grenouilles Productions in Koproduktion mit SWR/ARTE
Jurybegründung: Im Schatten von Fenchel, Kohl und Petersilie wird gekämpft, geliebt und gearbeitet. Eine unglaubliche Artenvielfalt siedelt sich im heimischen Gemüsegarten an, wenn der Gärtner seine Giftspritze im Schuppen lässt. Hier hilft sich die Natur selbst, und die Insekten vollbringen wahre Wunder. Ein Film, der Spaß macht mit seinen sensationellen Makro-und Zeitlupenaufnahmen und der Lust macht, auch zu Hause auf kleinstem Balkon oder im Garten so zu gärtnern.
und ex aequo
Regie Angela Graas-Castor Kamera Christoph Castor, Paul Hien Montage Nikola Hauswald Komposition Steffen Kaltschmid Redaktion Ulrike Lovett Produktion Bayerischer Rundfunk, ARTE
Jurybegründung: Die starken, geduldig und kunstvoll eingefangenen Bilder von Landschaften oder Tierszenen sind kombiniert mit feinfühliger Musik und der charakteristischen Stimme der Sprecherin. Gerade der Brückenschlag zwischen einfühlender Erzählung und genauer biologischer Beobachtung eröffnet eine spannende und treibende Geschichte, die einen neuen Blick auf das versteckte Leben von Erdkröten wirft. Am Ende des Films stehen wir da und erinnern uns, dass diese Kröten genauso „Leben sind, das Leben will, inmitten von Leben“, so wie wir auch.
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Die Preisjury 2023: Dieter Kosslick (Kulturmanager, ehem. Direktor der Internationalen Filmfestspiele Berlin), Irja von Bernstorff (Regisseurin, Autorin und Produzentin), Prof. Dr. Dieter Wiedemann (Medienwissenschaftler und Medienpädagoge, ehem. Präsident der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF, Potsdam), Tanja Rakočević (Projektmanagerin und Organisatorin im Bereich Klimagerechtigkeit), Sarah Dreyer (Junior-Produzentin, Mitbegründerin der Initiative Grün, Filmuniversität), Laura Fischer (Regisseurin, Mitbegründerin von Changemakers.film) und Matthias Holzgreve (Dozent für Naturschutz an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung, HNEE). In der Jugendjury 2023 engagierten sich Tilda, Polly, Caroline, Leonard, Lino, Lotti und Lara.
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