Preisträger:innen

Horst-Stern-Preis für den besten Naturfilm

vergeben von der Stiftung NaturSchutzFonds
„Hirten - Hüter der Erde“
Regie Mark Michel Buch Mark Michel Kamera Ines Thomsen, Mitja Hagelüken, Johannes Praus Schnitt Steffen Werner Produzent:in Jürgen Kleinig Redaktion Ute Hoffahrt, Gudrun Hanke-El Ghomri Produktionsfirma Neue Celluloid Fabrik Sender SWR Produktionsland Deutschland

Begründung der Jury: “Hirten – Hüter der Erde" begleitet das Leben von fünf Hirten und ihren Familien in Peru, Kirgisistan, Deutschland, Uganda und Indien und enthüllt eine Realität, die weit entfernt von romantisierten Vorstellungen liegt. Sie leben unter harten Bedingungen und bewältigen die Herausforderungen von Transformation und Anpassung, die integrale Bestandteile ihres täglichen Lebens sind. Vor atemberaubenden Landschaften wirft er Licht auf die oft übersehene und marginalisierte Kultur der Hirten weltweit. Durch ihre Geschichten fasst er sowohl die Schönheit als auch die Härte ihrer bedrohten Lebensweise zusammen und erforscht die tiefen, alten Bindungen zwischen Menschen und Tieren. Er hebt eine Art der Lebensmittelproduktion und des Lebens hervor, die mehr für Natur und Menschheit wiederherstellt, als sie nimmt. "Hirten – Hüter der Erde" lädt zur Huldigung dieser widerstandsfähigen Gemeinschaften ein und drängt uns dazu, unsere Perspektiven auf die Beziehungen zwischen Mensch und Tier zu überdenken, indem er eine Gelegenheit für tiefe Reflexion bietet.

Hirten - Hüter der Erde
© Mark Michel

Klimaschutz-Filmpreis

vergeben von der Landeshauptstadt Potsdam
„Das Kombinat“
Regie Moritz Springer Kamera Marcus Winterbauer, Moritz Springer, Marcel Seehuber Schnitt Nicole Winterbauer, Amparo Mejías Produzent:in Annekatrin Hendel Produktionsfirma IT WORKS! Medien GmbH Produktionsland Deutschland

Begründung der Jury: Der Film zeigt die Höhen und Tiefen eines Versuchs, dem zerstörerischen Kapitalismus eine menschlichere, ökologisch verantwortungsvolle Produktionsweise entgegenzusetzen. Moritz Springer illustriert ihn bei einem Wirtschaftszweig, dessen Transformation ein Schlüssel für die Tragfähigkeit des Planeten ist: der Landwirtschaft. Aus nächster Nähe begleitet der Regisseur die Gründer des "Kartoffelkombinats" Simon Scholl und Daniel Überall auf ihrem Weg, Kartoffeln und Gemüse in enger Kooperation zwischen einer Erzeugergemeinschaft, Verarbeitern und Kunden nachhaltig zu produzieren. 
Die herausragende Qualität des Films liegt neben starken Bildern und kongenialen Musikakzenten in der Langzeitbeobachtung über nicht weniger als neun Jahre. So erleben die Zuschauer einen Entwicklungsprozess. Sie erfahren, wie viel Ausdauer, Improvisationsbereitschaft, Kommunikations- und Konfliktfähigkeit man braucht, um gegen den Strom der Märkte zu schwimmen. "Das Kombinat" ist ein wichtiger Diskussionsanstoß.

Das Kombinat
© IT WORKS! Medien

Zukunftsfilmpreis

vergeben von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
„Holy Shit“
Regie Rubén Abruña Kamera Hajo Schomerus Schnitt Cécile Welter Produzent:in Valentin Thurn Produktionsfirma Thurn Film Produktionsland Deutschland, Schweiz

Begründung der Jury: Rubén Abruñas Film „Holy Shit“ folgt auf vier Kontinenten unserer stinkenden Fäkalienspur und zeigt, dass „Scheiße“ halt nicht nur ekelig, sondern auch ein wertvoller Rohstoff ist. Die Dokumentation haut nicht einfach „auf die Kacke“, sondern präsentiert unterhaltsam das Problem, Denkanstöße und Alternativkonzepte, wie wir in Zukunft unseren Mist als Kompost wieder in einen natürlichen und nachhaltigen Kreislauf integrieren könnten.

Holy Shit
© Thurn Film

Hoimar-von-Ditfurth-Preis für die beste journalistische Leistung

vergeben von der Deutschen Umwelthilfe und dem Förderverein für Öffentlichkeitsarbeit im Natur- und Umweltschutz FÖN e.V.
„Plastic Fantastic“
Regie Isa Willinger Buch Isa Willinger Kamera Julian Krubasik, Felix Pflieger Schnitt Lena Hatebur Redaktion Varinka Link, Claudia Tronnier Produktionsfirma Trimafilm Sender ZDF Produktionsland Deutschland

Begründung der Jury: "Plastic Fantastic" ist eine ungemein clever komponierte Reise in die perfide Welt des Plastiks. Ein genialer künstlicher Stoff, der langsam tötet. Denn: Plastik verschwindet nicht. Es wird nur kleiner. Und damit ein Riesenproblem. Wir erleben die Gedankenwelten der Plastifizierer, die damit ein gigantisches Vermögen verdienen. Wir sehen, wo ihre Produkte landen. Und wie sie unseren Planeten verändern. Wir begleiten Aktivisten und Vordenker einer plastikfreien Welt. Trotzdem erlebt das Geschäftsmodell Plastik gerade eine Renaissance, die dramatisch enden könnte. Und unnötig ist, weil die Alternativen da sind. Das zeigt dieser wunderbare journalistischer Autorenfilm und gewinnt dafür den Hoimar-von-Ditfurth-Preis für die beste journalistische Leistung.

Plastic Fantastic
© Trimafilm

Preis der Jury für die beste künstlerische Leistung

vergeben von der Medienboard Berlin-Brandenburg
„Die Eiche - Mein Zuhause“
Regie Laurent Charbonnier, Michel Seydoux Kamera Mathieu Giombini Schnitt Sylvie Lager Filmmusik Cyrille Aufort Produzent:in Barthélémy Fougea, Michel Seydoux Produktionsfirma Camera One, Winds, Gaumont Produktionsland Frankreich

Begründung der Jury: Dem Film "Die Eiche" gelingt es, mit den besonderen Mittel der filmischen Kamerakunst, der herausragenden Montage und des Akzentesetzens im Soundtrack sowie einer meisterhaften Regie die Geschichten sehr unterschiedlicher Lebewesen in ihrem gemeinsamen Zuhause zu erzählen. Er erschließt uns faszinierende und einzigartige Einblicke in eine Welt, die es zu entdecken lohnt.

Die Eiche - Mein Zuhause
© ©2022_GAUMONT_X Verleih AG

Preis für den besten Kinder- und Jugendfilm

gestiftet von der Rheinsberger Preussenquelle
„Aufstand der Klimaschützer“
Regie Jutta Pinzler, Sylvia Freudenberger Kamera Yves Itzek, Lennart Haneklaus Schnitt Volker Steiger Redaktion Petra Schmitt-Wilting Produktionsfirma Saga Media Sender ARTE/Westdeutscher Rundfunk Produktionsland Deutschland

Begründung der Jury (ab 14 Jahre): Der Film ist ein kraftvolles und eindringliches Zeugnis für den Umweltschutz. Er gewährt uns einen tiefen Einblick in das Leben und die Herausforderungen junger Klimaaktivist:innen in Europa, die sich mit unermüdlichem Engagement und zivilem Ungehorsam für die Rettung unseres Planeten stark machen. Der Film klärt nicht nur auf, sondern regt auch zum Handeln an und fordert uns alle auf, über unsere eigene Rolle im Kampf gegen den Klimawandel nachzudenken und aktiv zu werden. Jede:r von uns hat die Macht, Veränderungen zu bewirken.

Aufstand der Klimaschützer
© Pinzler
„Kaktus Hotel“
Regie Yann Sochaczewski Kamera Marlen Hundertmark, Yann Sochaczewski, Mirco Tribanek, Boas Schwarz, Keith Brust Schnitt Mirco Tribanek Produzent:in Yann Sochaczewski Redaktion Klaus Kunde-Neimöth, Christian Cools Produktionsfirma Altayfilm GmbH Sender WDR, arte, SVT Produktionsland Deutschland

Begründung der Jury (bis 14 Jahre): Der Film wird von einer ruhigen, verständlichen Stimme erzählt, war lustig und interessant – vor allem, weil aus einer anderen Perspektive erzählt wird. Nicht der Mensch spricht, sondern eine Pflanze! Es war faszinierend zu sehen, wie viel so ein Kaktus zum ewigen Lebenskreislauf in der Wüste beiträgt, sei es als ein Zuhause oder als ein Ort für kürzere Begegnungen.

Kaktus Hotel
© Altayfilm GmbH

Publikumspreis „Brandenburger Bienengold"

gestiftet vom Landesverband Brandenburgischer Imker e.V.
„Unruhe am Ostsee“
Regie Maren Schibilsky und Wolfgang Albus Kamera Guido Kilbert Schnitt Franziska Scheinig Produktionsfirma RBB Studio Cottbus Produktionsland Deutschland
Unruhe am Ostsee
© Wolfgang Albus
„Milan rettet Rehkitze“
Regie Matthias Eder Kamera Dirk Heuer Schnitt Sonja Baeger Produktionsfirma house of media Sender Rundfunk Berlin-Brandenburg Produktionsland Deutschland
Milan rettet Rehkitze
© Matthias Eder

Lobende Erwähnung der Jugendjury

„Puffling“
Regie Jessica Bishopp Kamera Anna MacDonald Schnitt Xanna Ward Dixon Filmmusik Jófríður Ákadóttir Produzent:in Alice Hughes, Gannesh Rajah Produktionsfirma Beehive Films Produktionsland Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland

Begründung der Jury (ab 14 Jahre): "Puffling" ist ein inspirierendes Werk, das die Rettungsaktionen zweier junger Isländerinnen für Papageientaucher in den Fokus rückt. In nur 20 Minuten vermittelt der Film eine kraftvolle Botschaft über Naturschutz und die Bedeutung von Artenerhaltung. Ein bemerkenswertes Beispiel für umweltbewusstes Kino, das zum Nachdenken und Handeln anregt.

Puffling
© Puffling
„Sneaker für die Tonne – Warum Turnschuhe ein Umweltproblem sind“
Regie Jonas Wintergalen Buch Jonas Wintergalen Kamera Nieß Schönfeldt, Jens Riedel Schnitt Tobias Blumritt Produzent:in Maike Pies Redaktion Manuela Kalupke Produktionsfirma tvision GmbH Sender WDR Produktionsland Deutschland Protagonist:innen Gesa Dankwerth

Begründung der Jury (bis 14 Jahre): Im Durchschnitt wirft jeder Mensch in Deutschland fünf Paar Schuhe weg, viele davon Sneaker. Die meisten werden verbrannt oder landen auf wilden Müllkippen z.B. in Ghana oder Kenia. In nur neuneinhalb Minuten schafft es "Sneaker für die Tonne" dieses Riesenproblem leicht verständlich zu erklären. Was tun? Fragt euch: brauche ich wirklich andere Schuhe?

Sneaker für die Tonne – Warum Turnschuhe ein Umweltproblem sind
© WDR/tvision

Lobende Erwähnung der Preisjury

„Puffling“
Regie Jessica Bishopp Kamera Anna MacDonald Schnitt Xanna Ward Dixon Filmmusik Jófríður Ákadóttir Produzent:in Alice Hughes, Gannesh Rajah Produktionsfirma Beehive Films Produktionsland Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland

Begründung der Jury (Auszug): Jessica Bishopp und ihr Team zeigen in ihrem Film „Puffling“ mit immersiver filmischer Stimmung und kunstvoller Montage die subtile Verbindung von den jungen Menschen und Vögeln, die gleichermaßen einem Rhythmus der Natur ausgesetzt sind, der immer weiter aus dem Takt gerät… Ob in den Gesichtern der Jugendlichen im Fernblick auf das weite Meer, ob im Gespräch über die Rückkehr des Vaters von einer weiteren erfolglosen Fischereifahrt oder im Anblick der verirrten Papageientaucherküken im hohen Gras der Insel - alles in Bishopps Film wirft die Frage auf, wie die Zukunft aussehen wird. Ein künstlerischer Kurzfilm also, der klar im Zeichen der Zeit steht.

Puffling
© Puffling