Veranstaltung
28.03.2019
18.00 Uhr
An der Seepromenade 21
16816 Neuruppin
Vittel - Wem gehört das Wasser?
Der Film schildert den Konflikt zwischen dem Schweizer Konzern Nestle, der im lothringischen Vittel jährlich Millionen Flaschen des gleichnamigen Mineralwassers abpumpt, obwohl der Grundwasserspiegel sinkt. Die Bürger der Gemeinde sollen durch eine Pipeline aus der Nachbarregion mit Trinkwasser versorgt werden, damit Nestle weiter Wasser in ganz Europa verkaufen kann.
Dem Wasser auf den Grund gehen
Beinahe 40 Prozent des Grundwassers in Deutschland sind belastet. Da es aber 20 Jahre dauern kann, bis die Gifte von heute im Trinkwasser von morgen ankommen, ist das kein gutes Omen. Die Wasserversorger stehen vor einem fast unlösbaren Dilemma: Einerseits gibt der Gesetzgeber strenge Grenzwerte für Schadstoffe im Trinkwasser vor, andererseits fehlen die Vorschriften für die Belastung der Böden mit Kunstdüngern, Gülle, Pestiziden. Nicht umsonst hat die EU-Kommission Deutschland 2016 vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt, weil es die Grenzwerte für Nitrat im Wasser nicht einhält. Die Folge: Brunnenbauer haben Hochkonjunktur, weil die Wasserversorger immer neue Bohrungen in Auftrag geben. Sie hoffen, in großer Tiefe auf noch unbelastetes Grundwasser zu stoßen, das sie mit dem bereits vorhandenen, belasteten Wasser mischen können, um die Grenzwerte einzuhalten.
„Vittel“
„Dem Wasser auf den Grund gehen“
Anschließendes Filmgespräch mit Frank Stieldorf (Geschäftsführer der Rheinsberger Preußenquelle und zugleich stellvertretender Vorsitzender der Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg), Andreas Bergmann (Landschaftspflegeverband Prignitz-Ruppiner-Land) und Ernst-Alfred Müller (FÖN e.V.).