Clever in die Zukunft - Alternativen für die Energiewende
Unsere Energieversorgung ist schmutzig, teuer und bringt uns in fatale Abhängigkeiten. Seit den explodierenden Öl- und Gaspreisen ist klar: Die Energiegewinnung muss künftig anders aussehen. Martin Lass hat schon vor Jahren erkannt, dass Umweltschutz, Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit keine Gegensätze sind. Als Landwirt betreibt er auf seinem Familienhof eine Biogasanlage, die in Zeiten der Krise einen Boom erlebt. Er zeigt in seiner Heimatgemeinde Gettorf, dass es regionale Lösungen gibt und man nicht zu warten braucht, bis große Versorger endlich nachhaltige Energie bereitstellen. Dank einem Bio-Gasspeicher und Wärmespeicher ist die Energie und Wärme dann nutzbar, wenn sie auch benötigt wird. Auch Cornelius Paul hat den Grundstein seiner Idee vor mehreren Jahren gelegt: Solardachziegel. Während Elon Musk noch immer an seinem „solar-roof“ feilt, hat Cornelius Paul schon 600 Häuser mit seinen Solardachziegeln gedeckt. Von der ersten Idee bis zum heutigen Produkt lag ein langer Weg, viel Schweiß und Kopfzerbrechen. Die Produktentwicklung abgeschlossen, einige Solardächer sind als „proof of concept“ gedeckt – und nun hat er das gleiche Problem, wie alle, die etwas bauen wollen: die fehlenden Handwerker. Dass aus Krisen auch Chancen erwachsen können, davon ist Lars Angenent überzeugt. Der niederländische Mikrobiologe und Bioingenieur forscht an der Universität Tübingen zu winzig kleinen Lebewesen, die eines unserer größten Probleme lösen könnten: die Speicherung erneuerbarer Energie. Die Umsetzung ist simpel: Durch Windstrom erzeugter Wasserstoff kann gewissermaßen an die Mikroben verfüttert werden, die dabei Kohlendioxid binden und Methan, also Biogas, produzieren. Ein großer Schritt in die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und in eine sichere Versorgung.